Schloss Pettingen

Die heutigen Ruinen zeugen von der einstigen Mächtigkeit des Schlosses. Die Festung von Pettingen war ab dem 10. Jahrhundert bekannt als "Pittigero Mazini". Dieser Name wurde im 13. Jahrhundert durch Namen Pettingen oder Pittingen ersetzt. Die Namen der Herren von Pittingen sind mit allen wichtigen Ereignissen Luxemburgs im Mittelalter verbunden; so z.B. der Hochzeit Ermesindes, der Thronbesteigung Heinrichs IV., dem Heiratsvertrag des Grafen Johann der Blinde.

 

Schloss Pettingen

1 Wassergraben, ca. 15 Meter breit
2 (Zug-) Brücke
3 Renaissance-Pforte
4 Bergfried, 8,80 x 9,60 m, Mauerdicke 2,20 m, vermutliche Höhe 20-22 m
5 Brunnen, 30 m tief
6 Wohngebäude; zwei Stockwerke
7 großer südlicher Eckturm (Anfang 16. Jh.)
8 Scharwachtturm (Anfang 14. Jh.)
9 Treppenhaus
10 Wohnbau
11 Tor (neuzeitlich)
12 westlicher Eckturm, hufeisenförmig
13 Ringmauer (14. Jh.), spätere innere Umänderungen
14 Nebengebäude (Stallungen)
15 kleiner nördlicher Eckturm, vier Stockwerke, Kamin
16 Wachstube
17 Küchentrakt: Backofen, Ausgußbecken
18 großer östlicher Eckturm (15. Jh.): vier Stockwerke, davon das erste Stockwerk überwölbt, Vorratsraum, im Keller drei Kanonenschießscharten zum Bestreichen des Wassergrabens
19 Vorburg (heutiger Kapellenbering)


Anfang des 14. Jahrhunderts heiratete Arnold von Pittingen Margarete von Roussy, eine Urenkelin von Ermesinde. Sein Sohn, Arnold der Jüngere, hatte seinerseits nur eine Tochter namens Irmengard, die durch ihre Heirat mit Johann von Criechingen die Herrschaft von Pittingen samt Ländereien an das berühmte Haus abtrat. Johanns Enkel (der ebenfalls Johann hieß) kämpfte an der Seite von René, Herzog von Lothringen, im Krieg gegen Karl den Kühnen, Herzog von Burgund. Dieses Verhalten wurde ihm nicht verziehen; die Siegermächte belagerten Schloss Pittingen und zerstörten es bis auf die Grundmauern. Die Güter der Criechinger wurden zwangsverwaltet und 1494 beschlagnahmt. Durch einen Beschluss des Rates von Mecheln aus dem Jahre 1503 wurde jedoch die Hälfte der Güter an den ältesten Sohn Johanns zurückgegeben, und das Schloss Pittingen in seiner jetzigen Form wieder aufgebaut. 1571 wurden die vier Ecktürme hinzugefügt. 1684 beschossen die Truppen Ludwigs des XIV. das Schloss und hinterließen es in dem aktuellen Zustand. Die Ruinen und alle Güter der Herrschaft Criechingen wurden an die Grafschaft Peyrouse vererbt, deren Erben Pittingen und Bissen mit den anderen Gütern 1837 an den Herzog von Arenberg verkauften. Seit 1947 ist Schloss Pettingen luxemburgisches Staatseigentum.

Das Schloss Pettingen ist die besterhaltene Wasserburg in Luxemburg mit klassischer Einteilung:

  • quadratische Anlage
  • Ringmauer jeweils durch einen Eckturm verstärkt
  • zentraler Bergfried
  • Wohnungen und Dependenzien an der Innenwand der Ringmauer angebaut