Das Fort de La Chartreuse in Lüttich (Liège) wurde zwischen 1817 und 1823 vom Vereinigten Königreich der Niederlanden zum Schutz gegen Frankreich gebaut. Allerdings war das Fort kurz nach seiner Fertigstellung schon wieder veraltet: die starke Reichweitenzunahme der Artillerie machte es unumgäbglich, die Verteidigung weiter vor die Stadt zu verlegen. Aus diesem Grund wurde Lüttich mit einem Ring von 12 weiteren Festungsanlagen umgeben.
Im Jahre 1830 nahmen belgische Aufständische und Truppen das Fort ein. Im 19. Jahrhundert wurde das Fort weiter befestigt, genutzt wurde es jedoch nur als Kaserne.
Als im August 1914 Lüttich von den Deutschen eingenommen wurde, diente das Fort als Gefangenenlager. Zwischen 1918 und 1940 wurde die Kaserne weiter ausgebaut und beherbergte zeitweise mehr als 2000 Mann. Das gesamte Fort konnte 3000 Mann aufnehmen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Fort de La Chartreuse von den Deutschen als Kaserne genutzt. Zwischen September 1944 und Juli 1945 nutzten die Amerikaner die Gebäude als Lazarett für die Verletzten der Ardennenschlacht. Nach dem Krieg wurde das Gelände vom belgischen Militär genutzt.