Groupe fortifié (G.F.) du Mont Saint-Quentin /

Feste Prinz Friedrich-Karl (1872-1892)

GF de Saint-Quentin

Die Festungsgruppe Mont Saint-Quentin vor der Modernisierung.

Die Feste Friedrich-Karl befindet sich 3 km westlich von Metz, am linken Moselufer. Sie wurde auf dem Plateau des Mont Saint-Quentin erbaut und erstreckt sich von Ost nach West über eine Länge von 1200 m. Somit ist sie das größte Festungswerk des ersten Verteidigungsgürtels von Metz.

Die Feste besteht aus zwei Haupwerken, welche über zwei Verbindungswege mit einander verbunden sind. Diese beiden Hauptwerke heißen Fort Diou (im Osten) - von den Deutschen in Ostfort umbenannt - und Fort Manstein (im Westen) - von den Franzosen in Fort Girardin umgetauft.

Das Fort Diou wurde am östlichen Ende des Plateaus ab 1868 (1868-1870) von den Franzosen errichtet. Es wurde in trapezform erbaut und war für 617 Soldaten vorgesehen. Das Fort Diou besteht aus vier Bastionen, von denen zwei mit Artilleriekasematten und eine mit Infanteriekasematte ausgestattet sind. Der Graben um das Fort wurde in den Fels gehauen und ist zum Teil gemauert. Der einzige Weg um in das Fort zu gelangen ist eine Hebebrücke. In diesem Fort befanden sich 38 Geschütze in 692 Soldaten.

Im Jahre 1944 hat dieses Fort schwer gelitten (eine der Bastionen ist mehr oder weniger zerstört). Heute dient das Fort als Relaisstation für TV-Übertragungen und einige Antennen wurden auf der Kaserne errichtet. Deshalb ist das Betreten des Forts strengstens untersagt. Jedoch ist es während der Sommermonate, dank der Vereinigung Pappoli Villa, möglich, das Werk zu besichtigen. Die Vereinigung veröffentlicht die Termine kurz vorher in einer Lokalzeitschrift - dem "Républicain Lorrain".


Weil die westliche Bergspitze noch nicht befestigt war, begannen die Deutschen ab 1872 mit dem Bau des Fort Manstein. Das Fort Manstein hat eine fünfeckige Form und wird auf drei Seiten von einem, in den Felsen gehauenen, Graben umgeben. Dieser Graben wird von drei Contreescarpe-Kasematten mit Revolverkanonen verteidigt. Eine dieser Kasematten dient als Zugang zum Graben. Das Fort besteht aus drei Kasernen für insgesamt 1800 Mann und besitzt einen gußeisernen Geschützturm für zwei 15 cm-Kanonen. Außerdem verfügt das Werk noch über einen - ebenfalls gußeisernen - Infanteriebeobachter Modell 1887 (von diesem Modell wurden nur sehr wenige in den Festungen um Metz verbaut: Goeben, Manstein, Kameke) und einen normalen Infanteriebeobachter.

Der Raum zwischen den beiden Forts wurde von den Deutschen stark ausgebaut. Sie bauten hier:

  • Eine sehr große, zweistöckige Kaserne,
  • Ein großes Pulvermagazin,
  • Räume für die Munitionsvorbereitung, welche über ein Schienennetz mit dem Fort Manstein verbunden waren,
  • Einen Infanterieunterstand,
  • Zwei offene Geschützbatterien für jeweils fünf Kanonen,
  • Eine Stellung für zwei schwere Mörser,
  • Eine Panzerbatterie mit zwei Geschütztürmen (Modell "Gruson") für 21 cm-Granatwerfer (Krupp) und einem drehbaren und gepanzerten Artillerie-Beobachter.


Die beiden Forts sind über eine Straße miteinander verbunden. Auf dieser Straße wurde auch ein Schienennetz (Spurbreite 60 cm) eingerichtet um die zahlreichen offenen Geschützbettungen zu versorgen.

Die Deutschen hatten für die gesamte Festungsgruppe eine Bewaffnung mit 119 Geschützen unterschiedlichen Kalibers vorgesehen. Die Wasserversorgung der verschiedenen Werke wurde durch eine Pumpstation in Longeville ermöglicht.

Das französische Militär hat das Fort ab 1945 als Übungsgelände genutzt. Heute befindet sich auf dem Werk ein Gesundheitspfad mit vielen Spielgelegenheiten für Kinder.

Quelle/Source: Fontbonne, R.: Les fortifications allemandes de Metz et de Thionville

GF de Saint-Quentin

Die Feste Prinz Friedrich-Karl nach der Modernisierung.

 






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