Die Feste Freiherr von der Goltz wurde im Jahre 1907 (1907-1916) begonnen und wurde zunächst Feste Mercy genannt. Erst am 9. Mai 1911 wurde das Festungswerk umgetauft. Es stellt den letzten und somit modernsten Typ aller Festen um Metz dar. Obwohl das Bauvorhaben noch nicht abgeschlossen war, wurde es 1916 wegen der Kriegsereignisse im 1. Weltkrieg abgebrochen. Die Feste von der Goltz besteht aus drei selbständigen Gruppen, die alle über unterirdische Hohlgänge miteinander verbunden sind.
Der Stützpunkt Ars-Laquenexy besteht aus zwei 10 cm Panzerbatterien, einer Kaserne und einem Artilleriekommandoposten. Die Kaserne und der Bereitschaftsraum werden an der Kehlseite durch eine massive Kehlgrabnestreiche geschützt. Eine weitere Kaserne, welche sich zwischen dem Stützpunkt Ars und den Panzerbatterien befindet, wurde nicht mehr fertiggestellt.
Dieses Werk besitzt eine Einzigartigkeit im Vergleich zu den andern Festen um Metz: es hat eine separate Kraftstelle. Diese Elektrizitätszentrale befindet sich nicht wie üblich in einer Kaserne, sondern zwischen dem Stützpunkt Ars-Laquenexy und dem Infanteriewerk Mercy. Die unterirdische Kraftstelle ist mit allen teilen der Feste durch bombensichere Hohlgänge verbunden. Sie hat einen Notausgang, der auch mittels Kran für Materialtransporte geeignet ist und ist mit einem 5m breiten Drahthindernis umgeben. Zehn Dieselmotoren (Deutz Monozylinder) zu je 35 PS sorgten für die Stromversorgung.
Das Infanteriewerk Mercy besteht aus einer Kaserne, zwei Bereitschaftsräumen, zwei Grabenstreichen, einem Blockhaus und einem Kehlblockhaus. Vom Infanteriewerk Mercy führt ein ca. einen Kilometer langer Hohlgang zum Infanteriewerk Jury. Das Infanteriewerk Jury ist nur ein kleineres Werk mit Kaserne, Bereitschaftsraum, zwei Grabenstreichen und einer flankierenden Kasematte für zwei 7,7 cm Kanonen und zwei MG's.
Die Feste Freiherr von der Goltz war für mindestens 800 Soldaten ausgelegt. Insgesamt verbinden ca. 3 250 m Hohlgänge die verschiedenen Werke miteinander. 20 Beobachter und 13 gepanzerte Beobachter (4 für Artillerie und 9 für Infanterie) umgeben die Werke. Das Infanteriewerk Jury diente vor allem der Verteidigung des Abschnitts zwischen den Infanteriewerken Chesny-Nord und Chesny-Sud und der Feste Prinz Regent Luitpold.
Die Feste Freiherr von der Goltz wurde im Herbst 1944 in heftige Kämpfe zwischen der US-Armee und der Wehrmacht verwickelt. Dabei wurde das Infanteriewerk Mercy, in dem Munition gelagert war, bei einem Luftangriff so unglücklich getroffen, daß es durch eine Kettenreaktion vollständig zerstört wurde. Heute befindet sich an dieser Stelle ein riesiger, mit Wasser gefüllter, Krater.
Quelle/Source: Fontbonne, R.: Les fortifications allemandes de Metz et de Thionville
In der Nähe: Benzin- und Munitionslager
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